19. Sommerschachturnier 2004, Dortmund
 

Text vom 29. August 2004:

Simultan-Schau beim Sommerschach: Schulenburg kompromißlos mit 23 Siegen, zwei Niederlagen

Kämpferisches Schach ganz ohne Remis gab es am Samstag bei der traditionellen Simultanschach-Show des Sommerschach-Organisators Pit Schulenburg im Dietrich-Keuning-Haus. Und für die 25 Schachamateure, die den FIDE-Meister herausgefordert hatten, wäre das beinahe zum Desaster geworden. Nach vier Stunden stand es 23:0 für Schulenburg, 23 weiße Könige ragten aus der Mitte der Schachbretter, als Zeichen, daß die Gegner aufgegeben hatten oder schlechterdings mattgesetzt worden waren. Größter Pechvogel war der Dortmunder Friedrich Benz, der selbst in drei Zügen hätte mattsetzen können. Doch dem Gründer des jungen Schachclubs Scharnhorst 2002 mangelte es noch an Routine. Benz übersah die große Chance, verlor dann den Faden und zu guter Letzt im Endspiel einen Springer.

Nur zwei junge Spieler des Schachvereins Eichlinghofen, die bis in die fünfte Spielstunde ausharrten, konnten von Schulenburgs kompromißlosem Spiel profitieren und schließlich den Spieß umdrehen. Dabei gewann überzeugend der in Kürze 16jährige Markus Grewe,  während sein Vereinskamerad Tobias Schütte (15) erst durch wiederholte „Blackouts“ des erschöpften Simultanspielers im allerletzten Moment auf die Siegerstraße geriet.

Alle Schachfreunde, die über handelsübliche Schach-Computerprogramme verfügen, können sogar seit Sonntag sämtliche 25 Partien der Simultan-Show Zug um Zug von der turniereigenen Website laden und nachspielen.

Bei den beiden regulären Turnieren des Sommerschachs geht es morgen [Dienstag] abend ab 18.30 Uhr mit der vierten von insgesamt sieben Runden allmählich in den Schlussspurt. Ein Dutzend der 192 Wettkämpfer haben bislang alle ihre Partien gewonnen. Bei den Hobbyspielern treffen die beiden Spitzenreiter Jürgen Mokros und Karsten Wagner direkt aufeinander. Bei den Klubspielern gibt es einen Pulk von Tabellenführern rund um Vorjahressieger Michael Drzasga. Die Nummer eins und zwei der Setzliste, Azizollah Sohraby und Jens Zelt, liegen mit jeweils einem halben Verlustpunkt knapp dahinter.

 
Text vom 27. August 2004:

Samstag Simultan beim Sommerschach: Lahmer Schachmeister muß die Zähne zusammenbeißen

Viel Kopf-, aber kaum weniger Beinarbeit erwartet am Samstag den Sommerschach-Organisator Pit Schulenburg bei dessen traditionellem Simultanauftritt „Turnierleiter gegen vierzig Turnierteilnehmer“ im Dietrich-Keuning-Haus. Es wird womöglich ein Auftritt ohne aufzutreten!

Denn die Herausforderer können diesmal mit einem zusätzlichen Handycap ihres Gegners rechnen. Seit Tagen nämlich können die Sommerschachteilnehmer beobachten, wie FIDE-Meister Schulenburg wegen einer schmerzhaften Fußgelenkentzündung bei seinen Kontrollgängen als Turnierleiter im weitläufigen Keuning-Haus von Spielsaal zu Spielsaal humpelt. Doch statt der ihm für seinen heutigen Auftritt bereits scherzhaft angedienten Paar Rollschuhe will Schulenburg lieber seinen Spielstil an die heikle Situation anpassen: Direkte Mattangriffe auf die feindlichen Könige sollen in möglichst wenigen Zügen an möglichst vielen Brettern frühe Entscheidungen erzwingen.

Geschätze vier Stunden (Beginn 15 Uhr) wird Schulenburg wohl trotzdem mit zusammengebissenen Zähnen seine Kreise ziehen müssen, wenn er sich gegen seine Herausforderer deutlich durchsetzen will. Während der gesamten Dauer ist das Schachmarathon für Besucher frei zugänglich. Außerdem sind noch einige Plätze für Tagesbesucher zu vergeben.

Bei den regulären Turnieren des Sommerschachs geht es erst am Dienstag (18.30 Uhr) mit der vierten von insgesamt sieben Runden allmählich in den Schlussspurt. Ein Dutzend der 192 Wettkämpfer haben bislang alle ihre Partien gewonnen. Bei den Hobbyspielern treffen die beiden Spitzenreiter Jürgen Mokros und Karsten Wagner direkt aufeinander. Bei den Klubspielern gibt es einen Pulk von Tabellenführern rund um Vorjahressieger Michael Drzasga und – sehr überraschend – Wilfried Orlowski vom SV Dorstfeld. Der 64. der Setzliste wird sich auch beim Simultanschach gegen Schulenburg versuchen.

 
Text vom 25. August 2004:

Fast zwei Jahrzehnte Kult ums königliche Spiel:
XIX. Sommerschach: Über 200 pilgern täglich ins Keuning-Haus

Über 200 vorwiegend Dortmunder Schachfreunde pilgern seit Dienstag täglich zum Sommerschachturnier ins Dietrich-Keuning-Haus, das damit zum neunzehnten Mal zwei Wochen lang zum Mekka der örtlichen Klub- und Hobbyschach-Szene aufsteigt.

Zwar ist der Platz in den beiden regulären Turnieren „Hobbyspieler“ und „Klubspieler“ mit insgesamt 192 Brettsportlern restlos erschöpft. Aber abseits der eigentlichen Wettkämpfe gibt es zusätzlich viele Tagesbesucher. Sie haben zu allen Spielsälen freien Zutritt, Gelegenheit zum Kibitzen, Spielen und zum Smalltalk rund um das königliche Spiel.

Das Teilnehmerfeld selbst ist wie immer bunt gemischt: Am auffälligsten ist ein junger Mann aus der Nordstadt, der Jahr um Jahr Schlagzeilen macht: Jens Zelt. Der inzwischen 28-jährige Mitfavorit bei den Klubspielern hat in den fast zwei Jahrzehnten Turniergeschichte bislang keine einzige Teilnahme verpasst und seit 1985 über 130 jeweils abendfüllende Schachpartien beim Sommerschach absolviert.

Ältester Dortmunder Teilnehmer ist Theo Schulz, der das Schachspiel 1930 als Jugendlicher erlernte und exakt eine Woche vor Turnierbeginn seinen 90. Geburtstag feierte. Senior Schulz wird allerdings noch von dem Iserlohner Klubspieler Werner Fechner übertroffen. Fechner, Jahrgang 1913, nimmt wie viele Schachfans regelmäßig am Sommerschach teil. Die jüngsten Mitspieler haben gerade erst Lesen und Schreiben gelernt, was beim Wettkampfschach gar nicht so unwichtig ist: Alle Schachpartien müssen nämlich penibel notiert werden. Später werden sie sogar von Turnierleiter Pit Schulenburg Zug um Zug elektronisch erfaßt.

Wie immer gab es bereits zum Auftakt am Dienstag viele Überraschungen und Favoritenstürze. So stolperte ausgerechnet die Siegerin der Klubspielergruppe des Jahres 2002, Wenke Heinicke, gleich am ersten Spieltag unglücklich über einen Nachwuchsspieler.

Doch erst am heutigen Donnerstag wird sich in beiden Leistungsgruppen herauskristallisieren, wer am kommenden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag um einen der vordersten Plätze „ein Wörtchen mitreden“ wird.

Alle Runden, mit jeweils bis zu vier Stunden dauernden Partien, beginnen um 18.30 Uhr (Samstag, 4. September, 15 Uhr). Wer das Turnier in allen Einzelheiten verfolgen will, findet viele Details im Internet.

 
Text vom 22. August 2004:

19. Sommerschachturnier im Keuning-Haus ausgebucht! — Ab 24. August: Zwei Wochen lang Schach pur

Wohl exakt 190 Brettstrategen im Alter von sieben bis 90 Jahren werden ab heute abend beim 19. Sommerschachturnier zwei Wochen lang die Köpfe rauchen lassen. Veranstalter Dietrich-Keuning-Haus meldete schon am Wochenende „Ausgebucht!“

Schach-Fans, die kurzentschlossen doch noch in das Turnier einsteigen wollen, müssen beim Check-In heute [Dienstag, 24.8.] abend (18 h) darauf hoffen, daß angemeldete Spieler vereinzelt nicht erscheinen. „Einige Nachzügler werden bestimmt noch Glück haben, andere bestimmt nicht“, so Turnierleiter Pit Schulenburg, der sich dabei auf seine fast zwei Jahrzehnte Erfahrung mit der Kultveranstaltung verläßt.

Wer er nicht geschafft hat, kann sich trösten: In den kommenden drei Tagen und durchgehend in der nächsten Woche ist das Keuning-Haus auch abseits der eigentlichen Wettkämpfe das ausgemachte Zentrum des Dort-

munder Schachlebens. Deshalb bleiben auch jedes Jahr trotz des großen Spielrandrangs immer einige Räume reserviert für Tagesbesucher, die natürlich auch freien Zutritt haben. Dort treffen sich Klubspieler auf ein paar Blitzschachpartien oder ein wenig Vereins-Talk; Hobbyspieler können erste Kontakte zur Dortmunder Schachszene knüpfen, mit anderen Hobbyspielern eine Partie wagen oder einfach nur zuschauen und etwas Wettkampfatmosphäre schnuppern.

Die Spieltermine der regulären Runden sind in beiden Wochendienstags, mittwochs und donnerstags ab 18.30 Uhr. In der zweiten Woche kommt noch die Finalrunde am Samstag nachmittag (4.9.). Tagesaktuelle Information zum Sommerschach gibt es im Inter´net.

 
Text vom 19. August 2004:

Fast ausgebucht: Schachturnier im Keuning-Haus — Hobbyspieler bevorzugt

Etliche Tausend Schachfiguren bringt das Dietrich-Keuning-Haus während dieses Wochenendes in Gefechtsstellung. Praktisch jeder verfügbare Tisch im Haus wird „schwarz-weiß“ eingedeckt. Denn am Dienstag beginnt die 19. Auflage des Sommerschachturniers.

Die bis zum 4. September dauernde Dortmunder Kultveranstaltung für Brettsportler und solche, die es werden wollen, findet traditionell im Rahmen des „Nordstadt-Sommers“ statt. Und traditonell beginnt die Schlacht um die letzten der insgesamt 190 Teilnehmerplätze lange bevor der erste Bauer marschiert.

Ein Count-down läuft seit Tagen auf der turniereigenen Website: Gerade einmal eine Handvoll Schachfreunde können demnach noch einen Platz am Brett ergattern. Bevorzugt will Turnierleiter Pit Schulenburg ab sofort solche Mitspieler aufnehmen, die bislang noch keine Erfahrung in Schachklubs sammeln konnten. Für sie gibt es wie immer eine eigene Leistungsgruppe „Hobbyspieler“.

Wer am Ende an den Start geht, den erwartet ein zweichwöchiges Programm, denn vorzetiges Ausscheiden nach einer Niederlage gibt es nicht: Zusammen sieben Spielabende mit jeweils einer maximal vier Stunden dauernden Partie müssen alle Mitspieler ab dem 24. August absolvieren – dreimal wöchentlich: dienstags, mittwochs und donnerstags ab 18.30 Uhr. In der zweiten Woche kommt noch die Finalrunde am Samstag nachmittag (4.9.) dazu. Zwei Tagessonderveranstaltungen gibt es auch.

Die pauschale Gebühr beträgt insgesamt 8 Euro und muß am Dienstagabend (bis 18 Uhr) vor Ort im Dietrich-Keuning-Haus entrichtet werden. Die meisten der über 100 Preise sollen den erfolgreichen Schachfreunden diesmal das Dortmunder Kulturleben näher bringen: Opernkarten, Kabarett-Billetts, Jahresbesucherkarten für alle Museen, den Zoo und vieles andere liegen bereit.

Viele Zusatzinfos gibt es unter http://home.knuut.de/pit.schulenburg/. Wer über keinen Internetzugang verfügt, meldet sich am besten telefonisch direkt bei Turnierleiter Schulenburg (Telefon 17 20 77) an.

 
Text vom 29. Juli 2004:

Chess Meeting ist „Einstiegsdroge“: Hobbyspieler warten auf Sommerschach im August

Sommer und Schach macht „Sommerschach“. Auch Dortmunds einzige Großveranstaltung für waschechte Amateure und Wettkampfneulinge profitiert von der Aufregung um die Hirnakrobaten beim Chess Meeting. Animiert vom derzeitigen Geschehen auf der Bühne des Schauspielhauses, hat nun für viele der jährliche Run auf die fast 200 Teilnahmeplätze beim 19. Sommerschachturnier vom 24. August bis 4. September im Keuning-Haus eingesetzt.

Vor allem für solche Dortmunder Schachfreunde, die keinem der 24 örtlichen Klubs angehören und die noch nie zuvor an einem Turnier teilgenommen haben, wirkt der Auftritt von Weltmeister Kramnik, Leko und Co. wie eine Einstiegsdroge in die Welt des königlichen Spiels. Und es sind gerade diese noch unerfahrenen Schachfans, denen sich das Dietrich-Keuning-Haus seit fast 20 Jahren mit seinem längst zum Kult gewordenen „Sommerschach“ stets ganz besonders verpflichtet gefühlt hat.

Baldiges Voranmelden tut not. Fast einhundert Schachfreunde sind angemeldet. Sogar einen Countdown der freien Plätze gibt es auf der eigens eingerichteten 100seitigen Internetpräsenz „Sommerschach“ von Organisator Pit Schulenburg. Besonders, wer vorher noch einen Urlaub plant, sollte sich unverzüglich einen Platz sichern.

Das bewährte Turnierformat mit seinen zwei Leistungsgruppen für Hobby- bzw. Klubspieler bleibt unverändert. Zusammen sieben Spielabende mit jeweils einer maximal vier Stunden dauernden Partie müssen alle ab dem 24. August absolvieren — dreimal wöchentlich: dienstags, mittwochs und donnerstags ab 18.30 Uhr. In der zweiten Woche kommt noch die Finalrunde am Samstag nachmittag (4.9.) dazu.

Schachfreunde zwischen acht und 99 Jahren, die sich zum 19. Sommerschach anmelden oder nur weiter informieren wollen, können sich direkt an den Turnierleiter wenden: Tel. 17 20 77.